Orks, Trolle und Goblins
Die Orks der wilden Lande
Die wilden Orks leben in Stämmen/Clans in den wilden Landen, wobei die Größe variiert und ihre Behausungen meist zeltartiger Struktur sind, sich aber auch vereinzelt kleine Dörfer bis zu „Städten“ finden können.
Die einzelnen Clans werden durch einen Häuptling angeführt, dem nicht selten ein Schamane zur Seite steht, so einer verfügbar ist. Der Häuptling ist nicht zwangsweise der stärkste, sondern einfach der mit dem besten Durchsetzungsvermögen. So kann der klassische „große, fette Muskelork“ ihm als jener unterstellt sein, der die Kriegsmeute anführt, aber vom Häuptling selbst Befehle annimmt. Kraft ist wichtig, aber natürlich gehört auch die Fähigkeit dazu, anführen zu können, und man sollte einem orkischen Häuptling ein gewisses Maß an Raffiniertheit nicht absprechen.
Trifft er zu oft falsche Entscheidungen (gegen das Wohl des Stammes), wird ein anderer seine Stelle einfordern. Der rituelle Zweikampf ist ein essentieller Pfeiler der Orkgesellschaft. Der Schamane hat kaum direkten Einfluss auf die Wahl, wer den Stamm anführt, ihm obliegt in erster Linie die Gesundheit seiner Leute und der Ahnenkult.
Die Kinder der Orks sind im Vergleich zu Menschenbabys sehr schnell in der Lage zu laufen und zu sprechen, ihre motorischen und kognitiven Fähigkeiten machen anfangs einen großen Sprung, der ihnen das Überleben in den wilden Landen sichert. Sie werden in die Gesellschaft von Geburt an eingegliedert, zwar nicht mit Samthandschuhen angefasst, aber ihnen werden Grenzen und Verhaltensregeln einmalig erklärt. Sie weisen sicher eine höhere Disziplin als Menschenkinder auf.
Die Kriegsmeute besteht aus den Jägern des Stammes, die zumeist auf Wargen ihrer Beute nachstellen, die von Tieren bis hin zu Karawanen alles sein kann. Sie sichern auch das Territorium gegen Eindringlinge.
Die Orks praktizieren einen Ahnenkult. Ihre Vorfahren sind wichtig für sie und genauso ist es essentiell, eigene Nachkommen zu zeugen, die ihnen selbst huldigen werden. Die Verderbnis durch Obscuritas ist für die Orks folglich deswegen zu bekämpfen, weil sie zu Unfruchtbarkeit führt. Der Schamane stellt das Bindeglied zu den verstorbenen Ahnen dar, sein Wissen gibt er an einen Lehrling weiter, der zu dem Zeitpunkt, zu dem es der Schamane für richtig hält, dessen Posten übernimmt, indem er seinen alten Meister tötet und sein Herz verzehrt.
Das Essen eines ehrenvollen Gegners (oder Freundes) ist unumgänglich bei den Orks. Ressourcen werden absolut aufgebraucht, Knochen, Sehnen und Haut für Waffen, Zelte u.a genutzt; das Herz steht dem Schamanen zu, der Rest wird von allen verzehrt. Verschmäht werden nur Gegner, die in den Augen der Orks unehrenhaft waren.
Das Verhältnis zu den roten Bannern ist natürlich nicht das Beste. Die Orks, deren Ehrenverständnis es verlangt, dem Gegner entgegen zu treten, sehen in der Tatsache, dass die Soliten taktisch (und strategisch sinnvoller) agieren, indem sie Fernkampf einsetzen, höhere Offiziere hinten stehen etc. ein Problem. Töten sie einen einfachen Soldaten, ist dies nichts wert, sterben sie im Kampf gegen die einfachen Soldaten, bringt ihnen selbst das keinen Ruhm und keine Ehre. Somit ist ein Kampf gegen die roten Banner aus Sicht der Orks zu vermeiden.
Die einzelnen Stämme dienen nur sich selbst, greifen durchaus mal zur Waffe, um dem orkischen Nachbarn an die Kehle zu gehen, und stellen somit für die Bewohner der wilden Lande mehr ein lästiges Ärgernis mit potentiellen Todesfolgen als wirklich eine drohende Gefahr dar. Allerdings vermag unter den richtigen Umständen ein Kriegshäuptling die Orks unter einem Banner zu vereinen. Den vagen Informationen nach erhält besagter Häuptling durch seinen Ahnen die Anweisung, dies zu tun. Auf Grund der tief verankerten Religion wird dies also nicht missbraucht werden, um die Macht über alle Stämme zu erhalten. Die Umstände werden als solche beschrieben, dass sie „die Gemeinschaft der Orks und das Wohl aller Stämme gefährden“. Dies ist seit Jahrhunderten nicht vorgekommen, aber die Lage in den wilden Landen spitzte sich in den letzten Monaten zu; sollte die Spiegelbestie durch die Orks (respektive deren Ahnen) als Bedrohung, die sie alle betrifft, wahrgenommen werden, könnte es zu einem Zusammenschluss kommen. Ein Zusammenschluss der Orks wäre für das Heer Regnum Solis’ natürlich kein Problem, aber eine äußerst zeitintensive Ressourcenbindung, während es für die Nomaden der wilden Lande einem Todesurteil gleich käme.
Die zivilisierten Orks kann man ein wenig als Kulturfolger betrachten, die durch ihre Nähe zu den Menschen Anpassungen im Verhalten erfahren haben. Manche sind Halborks, viele nicht, weisen aber einfach andere Verhaltensmuster auf. Sie sind nicht zwangsweise klüger als die wilden Orks, besitzen aber Kompetenzen in anderen Bereichen und sind wahrscheinlich anpassungsfähiger. Viele arbeiten als Söldner, Führer durch die wilden Lande, Karawanschutz oder (Zwischen)händler. Wichtig: Ein Ork, der zwischen Menschen und den wilden Orks Handel treibt, ist nicht unzureichend, um bei einem der Völkern zu leben, sondern muss beiden Ansprüchen genügen.